Lohnhärtereien gehören der metallbe- und verarbeitenden Industrie an. Als Spezialbetriebe sind sie auf den Gebieten der Wärmebehandlung und Werkstofftechnik tätig. Die Lohnhärtebranche in Deutschland ist eine typisch mittelständische Zulieferindustrie mit etwa 185 Härtereibetrieben. Sie erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von rd. 1,35 Mrd. € und beschäftigt ca. 6.700 Mitarbeiter. Dem Industrieverband Härtetechnik (IHT) gehörten im Jahre 2019 106 Lohnhärtebetriebe an. Die im IHT zusammengeschlossenen Lohnhärtereien repräsentieren knapp 70% der Wärmebehandlungsbranche.
Zukunftsperspektiven in der Lohnhärtebranche Im Laufe der Fertigung vom Rohteil bis zum Fertigprodukt fallen in den einzelnen Fertigungsstufen in der Regel mehrere Wärmebehandlungen an. Die sich hierbei ergebende Wertschöpfung kann in Deutschland mit etwa 10 Mrd. € angegeben werden. Die Lohnhärtereien halten davon einen Anteil von etwa 7 bis 8%. Ein Vergleich zu anderen Industrieländern, wie z.B. USA, Japan und Großbritannien, in denen über 10% der Wertschöpfung in Lohnhärtereien erwirtschaftet werden, macht deutlich, dass in Deutschland noch ein Nachholbedarf bei den kommerziellen Wärmebehandlungen besteht, d.h. es ist davon auszugehen, dass sich noch über Jahre hinweg die Umsätze der Lohnhärtereien im Vergleich zu den Umsätzen ihrer Kunden relativ besser entwickeln werden. Dabei stehen die Härterein in Deutschland zunehmend im Wettbewerb mit Härtereien aus dem benachbarten Ausland, wo insbesondere die Energiekosten wesentlich niedriger sind (z.B. Frankreich). Dies erhöht den Wettbewerbsdruck auf diese innovative Branche stetig.
Die Lohnhärtereien sind typische Vertreter des industriellen Mittelstands, häufig inhabergeführt und mit einer durchschnittlichen Mitarbeiterzahl von rund 35 MA. Qualität, Fachwissen und Kundennähe sind die besonderen Merkmale dieser Branche.